Denunziation im Dritten Reich

Damals haben ja viele Leute sogar ihre Freunde und Nachbarn an die Gestapo verraten, wenn diese beispielsweise das Regime kritisierten.
Was bekam denn damals jemand für diese primitive Petzerei?
War das wie bei den IMs in der DDR, dass Menschen sich damit einen Studienplatz oder eine besonders gute Arbeit verdienen konnten?
Oder zahlte die Gestapo denen dafür auch schon mal Geld?
In meiner Heimatstadt gibt es erschreckende Fälle, beispielsweise der Ehemann einer Widerstandskämpferin, der seine Frau, und die ganze Widerstandsgruppe(36 Leute) gleich mit an die Gestapo verriet.
Da frage ich mich schon, wie jemand seine eigene Frau und 35 weitere Menschen einfach so eiskalt verraten konnte.
Was bekam jemand wie dieser Mann, der so eiskalt 36 Leben, darunter sogar seine eigene Frau, zerstörte.
Seine Frau überlebte Auschwitz zwar, war aber danach fast nur noch in der Psychiatrie, weil sie ein schweres Trauma hatte und starb 1962.
Viele andere aus der Widerstandsgruppe starben ebenfalls an den Folgen der KZ Haft oder schon im KZ.
Wieso waren Menschen damals bereite, so viele Menschen ans Messer zu liefern, obwohl doch jeder wusste, dass diejenigen die die Gestapo verhaftete, oft der Tod erwartete?
Was bekam damals jemand, der 35 Menschen an die Gestapo verriet?
In einem Buch stand mal, dieser Mann sei ärgerlich gewesen, weil die Frau so aktiv im Widerstand gewesen sei und kaum noch Zeit für ihn hatte.
Aber deswegen verrät man doch nicht seine Frau und andere Menschen an die Gestapo!
War das wirklich der einzige Grund?
Oder muss man davon ausgehen, dass er es tat, weil die Gestapo ihm viel Geld zahlte und/oder einen guten Job besorgte.
In dem Buch stand leider nicht, was der Mann bekommen hat.
Er und seine Frau lebten in einem eher armen Stadtviertel und er war arbeitslos, könnte das der Grund gewesen sein, dass er sich durch die Denunziation einen guten Job erhoffte, einen Ausweg aus der Armut?
Und es gab ja damals viele Menschen, die sogar ihre eigenen Angehörigen an die Gestapo auslieferten.
Wie war das nur möglich?
Und taten die Menschen es wegen es Geldes oder aus Überzeugung oder aus beiden Grünen zusammen?
Und wurden solche Verräter eigentlich nach dem Krieg auch bestraft?
Oder flutschten die alle als Mitläufer durch die Entnazifizierung?
 
Damals haben ja viele Leute sogar ihre Freunde und Nachbarn an die Gestapo verraten, wenn diese beispielsweise das Regime kritisierten.
Was bekam denn damals jemand für diese primitive Petzerei?
War das wie bei den IMs in der DDR, dass Menschen sich damit einen Studienplatz oder eine besonders gute Arbeit verdienen konnten?
Oder zahlte die Gestapo denen dafür auch schon mal Geld?
In meiner Heimatstadt gibt es erschreckende Fälle, beispielsweise der Ehemann einer Widerstandskämpferin, der seine Frau, und die ganze Widerstandsgruppe(36 Leute) gleich mit an die Gestapo verriet.
Da frage ich mich schon, wie jemand seine eigene Frau und 35 weitere Menschen einfach so eiskalt verraten konnte.
Was bekam jemand wie dieser Mann, der so eiskalt 36 Leben, darunter sogar seine eigene Frau, zerstörte.
Seine Frau überlebte Auschwitz zwar, war aber danach fast nur noch in der Psychiatrie, weil sie ein schweres Trauma hatte und starb 1962.
Viele andere aus der Widerstandsgruppe starben ebenfalls an den Folgen der KZ Haft oder schon im KZ.
Wieso waren Menschen damals bereite, so viele Menschen ans Messer zu liefern, obwohl doch jeder wusste, dass diejenigen die die Gestapo verhaftete, oft der Tod erwartete?
Was bekam damals jemand, der 35 Menschen an die Gestapo verriet?
In einem Buch stand mal, dieser Mann sei ärgerlich gewesen, weil die Frau so aktiv im Widerstand gewesen sei und kaum noch Zeit für ihn hatte.
Aber deswegen verrät man doch nicht seine Frau und andere Menschen an die Gestapo!
War das wirklich der einzige Grund?
Oder muss man davon ausgehen, dass er es tat, weil die Gestapo ihm viel Geld zahlte und/oder einen guten Job besorgte.
In dem Buch stand leider nicht, was der Mann bekommen hat.
Er und seine Frau lebten in einem eher armen Stadtviertel und er war arbeitslos, könnte das der Grund gewesen sein, dass er sich durch die Denunziation einen guten Job erhoffte, einen Ausweg aus der Armut?
Und es gab ja damals viele Menschen, die sogar ihre eigenen Angehörigen an die Gestapo auslieferten.
Wie war das nur möglich?
Und taten die Menschen es wegen es Geldes oder aus Überzeugung oder aus beiden Grünen zusammen?
Und wurden solche Verräter eigentlich nach dem Krieg auch bestraft?
Oder flutschten die alle als Mitläufer durch die Entnazifizierung?

Es gab in einigen Jahren sogar Beschwerden von Gestapo-Dienststellen wegen böswilligen Denunziationen von Leuten, die versuchten, die Nazis und die Gestapo einzuspannen, um private alte Rechnungen zu begleichen.

Da ging es häufig um Fehlverhalten von Volksgenossen, auch um Dinge, die im 3. Reich illegal, Straftaten waren, bei denen es sich aber nicht um politische Delikte oder um Dinge ging, für die sich die Gestapo interessierte und interessieren musste, sondern um ganz banalen Scheißdreck, dem die Gestapo aber trotzdem nachgehen musste. Da war es bei manchen Dienststellen in manchen Städten tatsächlich so, dass die Fülle von banalen Lappalien und bösartigen Verleumdungen von "Volksgenossen", die versuchten, die Gestapo einzuspannen für private Rache-Gelüste, dass die Arbeit der Gestapo dadurch ernsthaft behindert und erschwert wurde.

Bei Informanten und Spitzeln, die regelmäßig für die Gestapo arbeiteten, war es üblich, dass die für ihre Tätigkeit Gehalt, Prämien oder eine Belohnung bekamen, und es mag auch sein, dass Belohnungen gezahlt wurden, wenn jemand einen guten Tipp lieferte.

Gerade aber bei den übereifrigen Denunzianten, bei Leuten, die glaubten, die Gestapo für private alte Rechnungen einzuspannen, da wird man keineswegs davon ausgehen dürfen, dass da Prämien gezahlt wurden. Ein Großteil der Anzeigen, Tipps, Verleumdungen war anonym. Mit der Gestapo da wollte man keinen engeren Kontakt, da wollte man nicht, dass die sich den Denunzianten mal ansehen, mal durchleuchten. Daher die große Zahl anonymer Denunziationen. Da konnte man aber davon ausgehen, dass wenn die Gestapo einen Tipp bekam, und die Vorwürfe waren einigermaßen korrekt und plausibel, dass jemand Ärger bekam, wenn die Gestapo sich drum kümmerte.

Da verschwand auch nicht gleich jeder im KZ, wenn die Gestapo ermittelte, es wurden Beschuldigte auch wieder freigelassen. Aber es war zumindest sehr wahrscheinlich, dass man großen Ärger hatte, wenn die Gestapo einen erst mal auf dem Schirm hatte.

Die Gestapo verstand es, auch Opfer zu Täter zu machen. So mancher, der hoffte, davon zu kommen, der hoffte, Familienmitglieder frei zu bekommen, der ging dann auch den Teufelspakt mit der Gestapo ein.

Es gab sogar mal eine bekannte jüdische Gestapo-Informantin "Stella", eine Frau namens Stella Goldschlag, die hoffte, durch ihre Tätigkeit als Gestapo-Informantin ihre Eltern retten zu können.

Goldschlag kam aus Berlin. Nach der Deportation der Berliner Juden 1942 war Goldschlag untergetaucht. 1943 wurde sie verhaftet und saß mit ihren Eltern in einem Lager bei Berlin. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch wurde Goldschlag gefoltert und erklärte sich bereit, für die Gestapo zu arbeiten.. Sie wurde eingesetzt, um untergetauchte Berliner Juden aufzuspüren. Sie war im Vorteil durch ihre gute Kenntnis der Treffpunkte und Aufenthaltsorte von untergetauchten Juden, und bei ihren Einsätzen trug sie eine Pistole. Eine ihrer Maschen war, sich als Helferin auszugeben, bei Beerdigungen aufzutauchen und Trauernde auszuhorchen und versteckte Juden und Schlupfwinkel zu erfahren. Ihre Informationen gab sie dann an die Gestapo weiter.

Goldschlag überlebte den Krieg, ihre Eltern konnte Stella nicht retten, beide wurden umgebracht, und sie selbst wurde in der SBZ selbst denunziert, weil sie die Sowjets mit der Gestapo verglich. Sie wurde wegen Beihilfe zum Mord zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Stella starb 1994 vermutlich durch Suizid.

 
Damals haben ja viele Leute sogar ihre Freunde und Nachbarn an die Gestapo verraten, wenn diese beispielsweise das Regime kritisierten.
Was bekam denn damals jemand für diese primitive Petzerei?
War das wie bei den IMs in der DDR, dass Menschen sich damit einen Studienplatz oder eine besonders gute Arbeit verdienen konnten?
Oder zahlte die Gestapo denen dafür auch schon mal Geld?
In meiner Heimatstadt gibt es erschreckende Fälle, beispielsweise der Ehemann einer Widerstandskämpferin, der seine Frau, und die ganze Widerstandsgruppe(36 Leute) gleich mit an die Gestapo verriet.
Da frage ich mich schon, wie jemand seine eigene Frau und 35 weitere Menschen einfach so eiskalt verraten konnte.
Was bekam jemand wie dieser Mann, der so eiskalt 36 Leben, darunter sogar seine eigene Frau, zerstörte.
Seine Frau überlebte Auschwitz zwar, war aber danach fast nur noch in der Psychiatrie, weil sie ein schweres Trauma hatte und starb 1962.
Viele andere aus der Widerstandsgruppe starben ebenfalls an den Folgen der KZ Haft oder schon im KZ.
Wieso waren Menschen damals bereite, so viele Menschen ans Messer zu liefern, obwohl doch jeder wusste, dass diejenigen die die Gestapo verhaftete, oft der Tod erwartete?
Was bekam damals jemand, der 35 Menschen an die Gestapo verriet?
In einem Buch stand mal, dieser Mann sei ärgerlich gewesen, weil die Frau so aktiv im Widerstand gewesen sei und kaum noch Zeit für ihn hatte.
Aber deswegen verrät man doch nicht seine Frau und andere Menschen an die Gestapo!
War das wirklich der einzige Grund?
Oder muss man davon ausgehen, dass er es tat, weil die Gestapo ihm viel Geld zahlte und/oder einen guten Job besorgte.
In dem Buch stand leider nicht, was der Mann bekommen hat.
Er und seine Frau lebten in einem eher armen Stadtviertel und er war arbeitslos, könnte das der Grund gewesen sein, dass er sich durch die Denunziation einen guten Job erhoffte, einen Ausweg aus der Armut?
Und es gab ja damals viele Menschen, die sogar ihre eigenen Angehörigen an die Gestapo auslieferten.
Wie war das nur möglich?
Und taten die Menschen es wegen es Geldes oder aus Überzeugung oder aus beiden Grünen zusammen?
Und wurden solche Verräter eigentlich nach dem Krieg auch bestraft?
Oder flutschten die alle als Mitläufer durch die Entnazifizierung?

Ich denke bei den meisten Denunziationen, die bei der Gestapo einliefen, dass da überhaupt keine politischen Absichten vorhanden waren, sondern rein persönliche und dass dabei Rachsucht, Neid, Eifersucht, Habsucht die Motive waren.

Es ist ja auch verführerisch in einem totalitären Staat- ein anonymer Anruf bei der Geheimpolizei und man ist die lästige Partnerin los, es wird eine Wohnung frei. Der Nachbar, der sich eine schwarze Sau gehalten hat, die dem Ernährungsamt nicht gemeldet war, der einem nichts abgegeben hat, dem kann man es heimzahlen.

In dem Ein-Personen-Stück "Der Herr Karl" von Helmut Qualtinger erzählt ein Österreicher, ein Wiener Raunzer einem "jungen Menschen seine Lebensgeschichte zwischen Weltwirtschaftskrise, Ständestaat und Anschluss bis in die moderne Republik. Da wird schnell klar, dass der Herr Karl nicht das sympathische Schlitzohr gewesen sein konnte, als dass er sich gibt, sondern ein eiskalter Opportunist, der knallhart seinen Vorteil sucht und sich andient ( der anfangs mal mit der Sozialdemokrat liebäugelte Sozialist dös war auch kaa Beruf, hat mer net von leben können! Herr Karl war u. a. Kassierer bei einem Ringverein, Blockwart bei den Nazis, irgendetwas bei den Russen, mit denen er sich gut verstand, Parkwächter bei den Amis u. a..

Herr Karl spricht auch über seine Beziehungen (Bei ihm war immer das Herz wichtig. Zuerst heiratet Herr Karl eine Witwe, älter als er, die eine gutgehende Wirtschaft besitzt.

Darauf lässt er sich auf eine "fesche Billeteurin" ein. Die beiden führen eine offene Beziehung ("Der Mann ist der herrschende Teil". Der Herr Karl vögelt, was ihm vors Rohr läuft und betrügt die fesche Billeteurin kräftig, worauf die sich revanchiert und sich von deutschen Soldaten, von den Piefkes" durchorgeln, und Karl bekommt das spitz. Gegen die Piefkes kann man aber nichts machen, und der Herr Karl muss nicht nur dulden, dass die Piefkes seine Partnerin benutzen, sondern auch seine Rasierseife. Als die fesche Billeteurin sich aber mal einen Fremdarbeiter mit auf Zimmer nimmt, nutzt Kar sofort seine Chance sagt nur ganz lakonisch "Schleich di!"- und die Billeteurin flüchtet sofort aus der Wohbung, weil sie Angst hat, dass der Herr Karl sie wegen Rassenschande anzeigt.

Fälle von Fanatismus, dass Kinder ihre Eltern anzeigten, dass Leute denunziert, weil sie einen Witz erzählt hatten oder am Endsieg zweifelten- das kam vor. Es kam auch vor, dass Leute glaubten, die handelten richtig, wenn sie Leute denunzierten. Den meisten, die andere Leute bei der Gestapo denunzierten, war sehr wohl bewusst, dass ihr Verhalten unterirdisch war.
Es kam auch vor, dass für sachdienliche Hinweise auch mal eine Belohnung gezahlt wurde.

Es dürfte aber keineswegs so gewesen sein, dass die Gestapo Denunzianten dafür Geld gaben. Diese Flut von gehässigen, niederträchtigen rachsüchtigen Denunziationen war nicht einmal unbedingt erwünscht. Ein Großteil der eingehenden Tipps war schlicht nicht zu gebrauchen, war Kleinkram, und es gab ja Beschwerden, dass man all dem nachgehen musste, ohne dass viel dabei herauskam- Gestapo-Beamte waren oft gar nicht begeistert, wenn Denunzianten versuchten, die Gestapo einzuspannen, um alte Rechnungen zu begleichen. Bürger, die sich wechselseitig denunzieren, das hätte auch nicht zum Bild der Volksgemeinschaft gepasst. Man wollte, dass Leute Angst vor der Gestapo hatten, man wollte den Eindruck erwecken, dass die Gestapo allmächtig und allwissend war. Ein Staat, in dem jeder jeden bespitzelt und denunziert eine Geheimpolizei, die ständig zuschlägt- das war kontraproduktiv, das passte nicht zum Schein der Volksgemeinschaft. Es sollte Angst erzeugt werden. Das was sie erreichen wollten, erreichten die Nazis nicht durch eine Gestapo, die ständig wild zuschlägt, die die Bürger ermuntert, ihre Nachbarn anzuzeigen- sondern durch eine Gestapo, die im Stillen arbeitet und die plötzlich zugreift. Wenn ein Staat seine Geheimpolizei auf das Volk loslässt, wegen läppischem Kram, wenn er es zulässt, das Bürger staatliche Organe einspannen, um die niedersten Instinkte auszuleben, dann macht sich lächerlich. Die Flut eingehender Denunziationen für private Rachegelüste-das erschwerte ja die Arbeit enorm.

Die meisten Anzeigen waren n anonym, denn vor der Gestapo hatte man viel zu viel Angst, da in etwas verwickelt zu werden. Die Gestapo-Beamten waren über die ganzen rachsüchtigen kleinen Arschlöcher gar nicht so begeistert. Sie mussten solchen (anonymen) Anzeigen, Hinweisen nachgehen, sie mussten ermitteln, und in den meisten Fällen war es völlig banaler Kleinkram, mit dem die Gestapo-Dienststellen überschwemmt wurden.

Man kennt ja so seine Pappenheimer: rachsüchtige Kleinbürger, überzeugte Untertanen die wegen jedem Dreck die Polizei rufen- das sind ja selten Informanten, die tatsächlich wertvolle Informationen liefern.
Leute wie Goldschlag, die tatsächlich Insider-Kenntnisse besitzen- die sind für die Gestapo viel wertvoller, und die kontrollierte solche Leute nicht mit einem Judaslohn, sondern mit Eltern oder Kindern als Geiseln. Mit der Hoffnung, dass die Gestapo einen leben lässt, dass sie einen in Ruhe lässt.

Einfach darauf zu warten, was die Bürger der Gestapo so berichten, auf Denunziation und niederste Instinkte zu setzen, das war auch kontraproduktiv. Die Gestapo versuchte Leute festzunehmen, die über bestimmte Milieus Insider-Kenntnisse besaßen. waren die einmal gefasst, so versuchte man Druckmittel zu finden und sie sozusagen umzudrehen. Solche Mitarbeiter wurden auch für teilweise für ihre Arbeit bezahlt.

Bei der Flut der (meist anonymen) Denunziationen die bei der Gestapo eingingen, kann man tatsächlich sagen, dass sich da menschliche Abgründe auftaten, dass diese aus niedrigen Beweggründen wie Eifersucht, Rachsucht u. a. geschahen. Die Gestapo selbst hat das moniert.

Die Handlungsweise von Leuten wie Stella ist kritikwürdig-keine Frage! Bei der Arbeit, untergetauchte Juden aufzuspüren oder Widerstandsgruppen zu infiltrieren war die Gestapo auf Insider angewiesen, und um die zum Sprechen zu bringen, zur Kollaboration zu zwingen, griff die Gestapo auf Gewalt Erpressung, Nötigung zurückk, auf Geiseln, auf die Hoffnung, davonzukommen, zu überleben. Da versuchte man einen gegen den anderen auszuspielen. Der "Judaslohn" im Fall der Stella Goldschlag war ganz einfach die kleine Hoffnung, mit dem Leben davonzukommen und ihre Eltern zu retten. Das war zweifellos ein berechtigter Wunsch.

Das entschuldigt freilich nicht, andere ans Messer zu liefern, Stellas Arbeit war schon recht perfide. Mildernde Umstände wird man ihr aber schon zubilligen. "Stella handelte wie jemand, der mit vorgehaltener Waffe zu einer Straftat gezwungen wird.
 
Gestapo und MfS lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Sie hatten teils ähnliche Nethoden, verfügten über eigene Gefängnisse, in denen gefoltert wurde (bei der Gestapo meist brachialer als beim MfS), aber die Gestapo war doch eine recht kleine Truppe, wohingegen das MfS ein aufgeblähtes Bürokratie-Monster war. Die Gestapo war auf Zuarbeit der Ordnungs- und Sicherheitspolizei angewiesen.
 
Mein Urgroßvater, Heinrich-Christian Westerholt, der Mann warf auf seinen abendlichen Spaziergängen Lebensmittel und Tabakwaren in ein Zwangsarbeiterlager für polnische Zwangsarbeiter.
Wurde dafür anonym angezeigt, nur sein Sohn als bereits damals Oberstfeldmeister (Hauptmann) im RAD konnte seinen Vater vor einer Verhaftung und Internierung bewahren. Gute Beziehungen zu damaligen Generalarbeitsführern und NSDAP Mitgliedern, würde man heute als "Vitamin B" bezeichnen. Erinnerungen meiner Oma.

Micha
PS Ehemals sehr langes Posting, kurz gefasst, soll bitte reichen.

Micha
 
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