Neue archäologische Entdeckungen



Mich überrascht die Zuschreibung an Kaiser Augustus:

Laut Masanori sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich bei den Funden in Somma Vesuviana um die Villa handeln könnte, in der Augustus angeblich starb.​

hier noch ein paar weitere Informationen dazu:

Carbon dating of carbon from the furnace found that most samples were from around the first century. Researchers say nothing was dating back to the following period and they believe the kiln was no longer used afterward.​

The researchers say there is a possibility that the building was the emperor’s villa because it had a private bath, which was installed in the residence of an influential figure. They also say the bath was out of use around the same time when Augustus died and what appeared to be a large temple was later constructed on the site.​
aus: Japan Researchers Uncover Lost Villa Believed to Belong to First Roman Emperor - Arkeonews

Da frage ich mich, wie genau das alles datiert werden konnte. TAQ kann ja nur der Vesuvausbruch 79 n. Chr. gewesen sein, aber wie man bestimmen kann, dass das Bad seit etwa dem Tod von Augustus nicht mehr benutzt wurde, steht leider nicht im Artikel.
 
Mich überrascht die Zuschreibung an Kaiser Augustus:
Könnte in indirekter Datierung liegen, wenn man Sueton folgt, könnten Kleinfunde oder Nichtfunde innerhalb des Bades die These der Augustus-Villa ausgelöst haben, wie bspw.:
  • extrem abgenutzte Badebürsten - "... durch beständigen und besonders heftigen Gebrauch der Badestriegel ..." sei sein Körper mit Schwielen überzogen gewesen (Kaiserbiographien 80).
  • spartanische Ausstattung mit weiteren Toilettenartikeln - da "... er alle Toilettenkünste verschmähte ..." (79).
  • wenig abgenutzte Badewanne - seine Konstitution habe er aufrechterhalten"... besonders dadurch, daß er selten badete" (82).
  • weitere mit Sand gefüllte Badewanne - die relative Schwäche seiner linken Körperhälfte habe er "... durch den Gebrauch von warmen Sandbädern ..." immer wieder hergestellt (80).
Oder gar eine Badewannenente in Form eines Adlers, geziert von der Aufschrift: "Varus, gib mir meine Legionen wieder!"

;)
 
@Augustus-Villa: Die Villa ist seit Jahrzehnten bekannt und wird schon lange Augustus zugesprochen. Da die Villa in der spätaugusteisch-frühtiberischen Zeit wohl - wenn ich das richtig verstanden habe(!) - zu einem Tempel umgebaut wurde (Kaiserkult?), würde die Zuschreibung als Augustus-Villa aufgrund der Äußerungen Suetons, der Größe und den Umbauten zum Tempel in der Zeit rund um den Tod des Augustus wohl gemacht worden sein. Es hat jetzt wieder Untersuchungen dort gegeben, aber grundsätzlich sind die Thesen nicht neu. Vielleicht würden sie refundiert/zu refundieren versucht.
 
Und nach Essen - Ausgrabungen der Alteburg:


hier noch einige weitere Informationen dazu:



Die archäologischen Befunde/Funde und Quellen deuten auf eine karolingische Anlage hin, die um 800 bereits bestand. Leider konnte ich keine Informationen finden, wann diese Anlage aufgegeben wurde. Da in den o. g. Links keinerlei Funde erwähnt werden, die später als die Karolingerzeit zu datieren sind, vermute ich, dass die Anlage dann auch in dieser Zeit verlassen wurde. Um so erstaunlicher, dass Teile der Ruinen dann über 1.000 Jahre oberirdisch überdauert haben (ebenso hat die Gemarkung die Bezeichnung Alteburg beibehalten).
 
Mysteriöse unbekannte Struktur in der Nähe der Pyramiden von Gizeh entdeckt
 
Mysteriöse unbekannte Struktur in der Nähe der Pyramiden von Gizeh entdeckt

hier noch ein paar weitere Informationen dazu:



und hier noch die Studie, auf der die o. g. Artikel beruhen:


Ausgegraben ist da wohl noch nichts, die L-förmige* Struktur wurde per Bodenradar entdeckt (Abbildung im ersten Artikel).


*bei einem Kreis hätte ich sonst so gewisse Vermutungen gehabt :cool:
 
Ein Artikel vom April aus dem kleinen Dorf Exing in Niederbayern: Drei 4500 Jahre alte Gräber?
(Es ist bisher der einzige Artikel zu dem Thema - sonst hätte ich ihn mit so einem Fehler nicht verlinkt, ganz abgesehen davon, dass das meiste nur mit Abo zugänglich ist, das auch ich nicht habe. Wenn es im Text heißt, 4.500-5.000 v. Chr., muss man auf das Alter natürlich nochmal 2.000 Jahre draufschlagen...)

Ich komme nur deshalb darauf, weil ich gerade selbst auf dieser Grabung arbeite. Letzte Woche haben wir angefangen, vorher war nur Oberbodenabtrag, die Datierungsvermutung kam aufgrund von Keramik an der Oberfläche.
Mittlerweile haben sich zwei der drei mutmaßlichen Grabgruben als leer herausgestellt, die dritte dafür umso schöner mit einer beigabenreichen Bestattung, die in die vermutete Zeit datiert - nur leider schlecht erhalten, weil der Bagger sie angekratzt hat und der Boden für die Erhaltung katastrophal ist. Trotzdem ein Highlight wegen der vielen Beigaben und weil wir wenige Bestattungen aus dieser Zeit haben. Als Bonus haben wir auf der Grabungsfläche noch zwei Urnen.
Heute waren Presse und Fernsehen da - ausführlichere Artikel werden also wohl folgen, in der Lokalpresse und ganz vielleicht SZ. Ansonsten, wer sich dafür interessiert: Morgen soll ein Beitrag ausgestrahlt werden, gegen 17 Uhr im BR, wenn das stimmt, was mir der Kameramann erzählt hat.
 
Ein Artikel vom April aus dem kleinen Dorf Exing in Niederbayern: Drei 4500 Jahre alte Gräber?
(Es ist bisher der einzige Artikel zu dem Thema - sonst hätte ich ihn mit so einem Fehler nicht verlinkt, ganz abgesehen davon, dass das meiste nur mit Abo zugänglich ist, das auch ich nicht habe.

Hier ein weiterer, ausführlicherer Artikel vom BR zum Thema:

 
Ah ja, genau, das kam dann gestern. Der Spiegel hat auch schon berichtet, Niederbayern-TV, Bild, Münchner Merkur und andere waren heute noch da.

Ein Riesenproblem waren heute schon und werden noch mehr Grabungstouristen. Nachdem es jetzt alle wissen, war heute gefühlt ganz Niederbayern auf der Grabung. Wodurch wir nicht zum Arbeiten kommen. Manche sind dann noch ganz nett, auf dem Heimweg nach Feierabend "darf ich ein Foto machen?", oder auch Kinder. Aber dann gibt es auch die, die einfach kommen, auf die Fläche latschen, rumgehen und fotografieren - auch Sondler und Ähnliche, einer kam gleich in Warnweste und mit Werkzeug und wollte selber arbeiten.
Das kommt dabei raus, wenn man die Presse noch mitten während der Arbeit holt und nicht erst direkt bevor alles entnommen wird.
Die ganze Grabung ist ein ganz schönes Chaos hinter den Kulissen, aber das muss ich jetzt hier nicht ausbreiten.

Jedenfalls, ein interessanter Fund, wenn auch aus mehreren Gründen schlecht erhalten (und manches wäre da echt vermeidbar gewesen...). Idealerweise werden die Reste, die noch zu retten sind, diese Woche noch geborgen.
 
hier noch ein paar weitere Informationen dazu:



und hier noch die Studie, auf der die o. g. Artikel beruhen:


Ausgegraben ist da wohl noch nichts, die L-förmige* Struktur wurde per Bodenradar entdeckt (Abbildung im ersten Artikel).


*bei einem Kreis hätte ich sonst so gewisse Vermutungen gehabt :cool:

und jetzt auch in der deutschen Presse: Ägypten: Archäologen entdecken mysteriöse Struktur bei Gizeh-Pyramiden
 
Zurück
Oben