es ist ohnehin schwer zu entscheiden, was man alles unter die Kosten der V2 subsumieren soll - allein die jahrelange Forschung im Vorlauf (u.a. die Versuchsreihe von Wernher von Braun 1934 auf Borkum; die riesigen Anlagen auf Usedom)
Auch wenn das schon etwas länger her ist:
Das Problem waren ja weniger die Kosten im monetären Sinne, als viel mehr, die Bindung von, für die Rüstungswirtschaft relevanten Stoffen und Industriekapazitäten, ggf. die Bindung von Forschungsprsonal, dass auch anderswo eingesetzt hätte werden können.
Die Versuche auf Borkum und Usedom werden einiges an finanziellen Ressourcen verschlungen haben, was aber angesichts des geringen Außenhandelswert der RM, der blockierten Handelsrouten und der Tatsache, dass es kaum noch Neutrale gab, mit denen sich hätte handeln lassen (jedenfalls in der späteren Phase des Projekts).
Zivile Baustoffe und Arbeitskraft im Besonderen in Form von Zwangsarbeitern, die durch diese Projeekte gebunden wurden, werden nicht maßgeblich die übrigen militärischen Produktionskapazitäten beeinflusst haben.
Die Produktion der "V1" und "V2" war sicherlich eine größere Verschwendung von Rüstungskapazitäten, [...]
Einzig im Bereich der U-Boote würde ich da positive Effekte sehen, hinzu kommt noch der Faktor Zeit.
Stellte sich allerdings die Frage, ob das Material, dass man eingespart hätte, wenn man auf die Produktion von V1 und V2 verzichtet hätte für einen Sektor, wie den Bau von U-Booten überhaupt geeignet gewesen wäre, um entsprechend hohem Wasserdruck oder auch Detonationen von Wasserbomben auf mittleere Distanzen überhaupt widerstehen zu können.
Ohne allzu viel von Metallurgie zu verstehen, in Sachen Kriegswirtschaft fehlte es der Deutschen Seite, ja gerade im Hinblick auf die kriegsrelevante Stahlproduktion häufig weniger am Rohmaterial, als viel mehr an den zusätzlichen Inhaltsstoffen um tatsächlich für die entsprechenden Bereiche brauchbare Legierungen zustande zu bringen.
Ich hatte vor ein paar Jahren im Rahmen meines Studiums mal ein wenig mit der "Operation Paperclip" und den Alliirten Untersuchungen über die deutsche Wirtschaft nach Beendigung des Krieges zu tun und weiß daher, dass es wohl im Bereich des Panzerstahls gelang durch aufwändigere Verfahren auf einige Zusatzstoffe verzichten zu können, ohne dass die Qualität allzu sehr darunter litt, aber natürlich setzte das entsprechende Aus-/Umrüstung der Stahlwerke voraus und mir ist nicht unbedingt klar, inwiefern das auch auf andere Bereiche übeertragbar ist.
Ohne mich mit V1 und V2 en Detail auszukennen, alleine schon mit Hinblick auf die Reichweite und Nutzlast wird man hier natürlich auf Baustoffe/Legierungen Wert gelegt haben, die geeigneet waren, das Gewicht so weit als möglich zu reduzieren, mit ddem Material so sparsam als möglich verfahren zu können (das war nach einem Einsatz halt weg) und man wird so überhaupt keinen Effekt auf Dinge wie Panzereigenschaften gelegt haben.
Ob sich dieses Material ohne weiteres für den Bau von U-Booten hätte umwidtmen lassen, wage ich zu bezweifeln. Ein alternativer Einsatz in der Luftrüstung erscheint mir auf Grund eines ähnlichen Anforderungsprofils an die Ressourcen schon eher denkbar.
Wäre noch die Einsparung von Treib- und Sprengstoffen, wobei Sprengstoffe, nicht unbedingt das Problem der deutschen Kriegswirtschaft waren.
Wie weit man mit einem anderen Einsatz der Treibstoffe oder deren Grundprodukten gekommen wäre, ist, denke ich, ebenfalls schwer einzuschätzen.