Wie prüde waren die 1950er Jahre?

Wie der Wind in Trauerweiden
tönt des frommen Sängers Lied,
Wenn er auf die Lasterfreuden
In den großen Städten sieht.
Dem ist heute nicht anders, dieses Gefälle zwischen Stadt und Land besteht weiter. Nichtsdestotrotz ging und geht die Entwicklung auch auf dem Lande voran, nur eben verzögert und insgesamt langsamer. Will sagen, in den 1960er Jahren gingen Mädchen auch in den Kleinstädten bald in Minikleidern umher, wenn auch nicht gleich sonntags in die Kirche.

Da ist auch ein bisschen Neid zu spüren auf die geringere Sozialkontrolle in den Großstädten. Nicht umsonst fuhren einst Väter mit dem Sohn in die große Stadt, damit dieser dort im Freudenhaus lernte, was es auf sich hat mit den Weibern und der fleischlichen Lust. Noch heute erkennt man in München ein sog. Landei, egal ob Mann oder Weib, schon aus Entfernung.
 
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